Geburtsschäden

Geburtsschäden
Geburtsschäden,
 
Geburtsverletzungen, durch den Geburtsvorgang hervorgerufene Verletzungen des Neugeborenen oder der Mutter, die v. a. bei erschwerter Geburt, aber auch nach unkomplizierter Spontangeburt auftreten. Die wichtigsten Geburtsschäden des Kindes sind Blutungen, Knochenbrüche und Nervenschädigungen (Entbindungslähmung). Blutungen treten am häufigsten im Bereich des kindlichen Kopfes als Blutergüsse, z. B. Kopfblutgeschwulst oder im Gesicht (bei Gesichtslage), auf. Am schwerwiegendsten sind Hirnblutungen, die nur selten durch den Geburtsvorgang verursacht werden, sondern v. a. durch Unreife und Sauerstoffmangel (Nabelschnurkomplikationen, Mutterkucheninsuffizienz, lange Geburtsdauer, vorzeitige Mutterkuchenlösung) bedingt sind. Die Folgen von Hirnblutungen hängen von Sitz und Ausdehnung ab. Kleinere Blutungen heilen im Allgemeinen vollständig ab, größere können tödlich sein oder zu schweren Hirnschädigungen führen. Blutergüsse nach Schädigung des seitlichen Halsmuskels können einen Schiefhals verursachen. Knochenbrüche kommen v. a. bei schwierigen Geburten, besonders Beckenendlagen, vor und betreffen Schlüsselbein und Oberarmknochen.
 
Bei den Geburtsschäden der Mutter stehen Rissverletzungen infolge schlechter Dehnbarkeit des Weichteilschlauches, sehr rascher Geburt oder Dystokie (Geburt) im Vordergrund. Beim Dammriss 3. Grades mit Zerreißen des Afterschließmuskels und eventuell der Mastdarmwand kann es bei unzureichender Versorgung oder schlechter Heilung zum Unvermögen, Stuhl oder Winde zurückzuhalten, kommen. Ein tiefer Riss der Scheide oder des Gebärmutterhalses (Zervixriss) führt zu starken Blutungen. Bei der Gebärmutterzerreißung (Uterusruptur) besteht Verblutungsgefahr. Sie kommt inzwischen allerdings sehr selten vor (meist Narbenruptur nach Kaiserschnitt). Das Zerreißen der knorpeligen Verbindung der beiden Schambeine des Beckens (Symphysenruptur) wird fast immer durch ein schweres Geburtstrauma (Zangenentbindung, enges Becken) verursacht.

Universal-Lexikon. 2012.

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